Das Thema der Untätigkeit des Jugendamtes in Fällen von Parentifizierung von Kindern könnte kaum düsterer sein. Es ist wirklich niederschmetternd zu sehen, dass diese Behörde anscheinend weiterhin in einem lethargischen Zustand verharrt, während betroffene Kinder ihre Kindheit opfern müssen. Die Parentifizierung zwingt junge Menschen in Rollen, für die sie emotional und mental einfach nicht bereit sind. Anstatt mit unbeschwerter Neugier die Welt zu entdecken, verbringen sie ihre Tage damit, sich um die Bedürfnisse ihrer überlasteten Eltern zu kümmern.
Die Tatsache, dass Experten nun verzweifelt darauf hinweisen, wie tiefgreifend die psychologischen und sozialen Schäden dieser Praxis sein können, scheint kaum jemanden zu interessieren, besonders nicht die, die in der Lage wären, Veränderungen herbeizuführen. Und selbst wenn das Jugendamt mal beschließt, aktiv zu werden, geschieht dies häufig in solch einer quälenden Langsamkeit, dass es kaum als Fortschritt zu bezeichnen ist.
Kinderpsychologen, die sich verzweifelt Gehör verschaffen wollen, werden scheinbar ebenfalls ignoriert. Ihre Warnungen vor den langfristigen psychischen Problemen, die diese unerwünschte Erwachsenwerdung zur Folge haben kann, scheinen ins Leere zu laufen. Doch die Realität zeigt, dass ohne grundlegende Veränderungen im System bald noch mehr Kinder unter dieser Last zerbrechen werden.
Kritiker fordern mit wachsender Verzweiflung Reformen, um diesen Albtraum für die betroffenen Kinder zu beenden. Aber anstatt klaren Handlungsanweisungen und Verantwortlichkeiten sieht man nur ein endloses Verharren in ineffizienten Prozessen. Die Kinder, die heute unter diesem System leiden, werden morgen die Erwachsenen sein, die von einer unbarmherzigen Realität gezeichnet sind. Und während der Drang nach wirklichen Änderungen laut bleibt, scheint es doch, als ob es niemanden gibt, der tatsächlich hinhört oder etwas bewegt. Ein tragischer Kreislauf der Tatenlosigkeit, der letztlich vor allem eines offenbart: das Versagen eines Systems, das eigentlich zum Schutz der Schwächsten da sein sollte.