Alles gut? Alles super …. oder doch nicht? #1

Die schnell gestellte Frage, ob bei einem alles gut sei hört man nur allzu oft. Schnell schießt man zurück mit „Ja, alles gut.“ Viele ergehen sich auch in ihrem Leid und klagen dann über dies und das und vor allem jeden anderen an, außer sich selbst. Abgeschlossen wird der Vortrag meist mit “Unkraut vergeht nicht“, “schlechten Menschen geht es immer gut“ oder “muss ja weitergehen“. Mir bluten die Ohren bei solchen Sätzen. Ich fühle mich demotiviert und demoralisiert, denn weise Ratschläge sind an dieser Stelle auch nur gefühlte Schläge für das Gegenüber. Der allgemeine Hunger nach einfachen Lösungen, die möglichst nur einem selbst gerecht werden, verschlingt jegliche Chancen auf offene ehrliche Kommunikation und Glaube an die Wahrheit. Verbissen und starr wird an Altem festgehalten. Warum hören sie nicht zu? Schnell wird gehandelt, angeblich im Interesse des anderen. Beliebt in Familien, unter dem scheinheiligen Deckmäntelchen der Aussage: “Wir wollen dir nur helfen, denn wir haben Mitleid mit dir“. Haben sie das? Leiden sie wirklich mit mir oder wollen sie sich nur schnell der Scham entledigen, die sie fühlen bei meiner blindwütigen Rebellion gegen die Engstirnigkeit, sich mit ihrem eigenen Selbst zu beschäftigen. Beharrlich bemühe ich mich die Dinge verstehen zu wollen. Die dringende Empfehlung einer mir, so dachte ich, in der Familie nahestehenden Person lautete: “Lass dich doch auch Tabletten (Psychopharmaka) einstellen, is‘ doch so schön einfach“. Das Konzept lautet also ein hübsch sedierter Verstand, die eigene Intelligenz knebeln und wieder einwandfrei funktionieren…

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